Pädagogischer Konzeptauszug

Die Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit entsprechen dem „Orientierungsplan für Bildung u. Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder.“  Bildungsziele in Lernbereichen u. Erfahrungsfeldern sind für unsere Einrichtung grundlegend:

ERZIEHUNGSZIELE UND -FORMEN
Wir setzen Erziehungsziele, um die altersentsprechende Entwicklung der Kinder in verschiedenen Bereichen zu fördern, zu unterstützen und zu stärken.

ATMOSPHÄRE
In erster Linie möchten wir, dass sich die Kinder in unserer Einrichtung wohlfühlen. Das versuchen wir durch viel Einfühlungsvermögen und Geduld zu erreichen. Grundbaustein einer guten Atmosphäre ist sowohl das Verhältnis der Mitarbeiter zu den Kindern und Eltern, als auch der Mitarbeiter untereinander. Dies erfordert, jeden einzelnen in seiner Persönlichkeit zu akzeptieren und zu respektieren. Nur so können sich sowohl die Kinder, als auch die Erwachsenen angenommen fühlen, Wärme spüren und ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis aufbauen.

SOZIALER UND EMOTIONALER BEREICH
Soziales Verhalten wird in erster Linie durch das Vorleben und das Beispiel der Erwachsenen und das tägliche Miteinander in der Gruppe eingeübt und vermittelt. Dabei lernen die Kinder unter Beibehaltung ihrer eigenen Individualität:

  • die unterschiedlichen Entwicklungsstände der Gruppenmitglieder zu akzeptieren.
  • den Anderen zu achten.
  • unterschiedliche Bedürfnisse wahrzunehmen.
    Toleranz und Geduld zu üben.
  • Größere Kinder können bereits erworbenes Wissen u. Gruppenregeln an kleinere Kinder weitergeben.

Darüber hinaus sind für das Miteinander in einer Gemeinschaft altersentsprechende Selbstständigkeit und Selbstsicherheit von großer Bedeutung. Selbstständigkeit kann am wirkungsvollsten im Alltäglichen erlernt und gefördert werden (z. B. beim Essen, An- und Ausziehen, Händewaschen usw.). In diesem Zusammenhang ist es wichtig, den Kindern die Gelegenheit zu Selbstbestimmung und eigenen Entscheidungen zu ermöglichen. Daneben entwickelt das Kind ein gesundes Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit, Durchsetzungsvermögen und die Fähigkeit Konflikte auszutragen. Dies kann noch gefestigt werden durch Geborgenheit in der Gruppe, gegenseitige Rücksichtnahme, Einfühlungsvermögen, Lob für Dinge, die schon beherrscht werden und das Vergeben kleiner Aufträge und Aufgaben.

MOTORISCHER BEREICH
Wir unterscheiden zwischen Fein- und Grobmotorik. In den grobmotorischen Bereich fallen Bewegungen der Kinder, wie z. B. laufen, rennen, sich auf einen Stuhl setzen, die Treppe hochsteigen usw.. In den feinmotorischen Bereich gehören Bewegungen wie z. B. das An- und Ausziehen von Kleidung, eine Kette auffädeln, selbständig Essen,  einen Stift halten usw. Wir beobachten die Kinder dabei und fördern sie altersentsprechend durch gezielte Beschäftigungsangebote. Ihren Bewegungsdrang und die Freude an der Bewegung unterstützen wir z. B. durch Musik, Singspiele, Besuche unseres Tobezimmers, Aufenthalte und Spiele im Freien u.a..

KREATIVER BEREICH
In den Räumlichkeiten der Einrichtung stehen verschiedene Materialien zur Verfügung, welche die individuelle Kreativität der Kinder fördert, indem sie genügend Freiraum bekommen, diese Materialien kennen zu lernen und mit ihnen zu experimentieren. Wir greifen die Phantasien und Ideen der Kinder auf und beziehen diese spielerisch in die verschiedenen Aktivitäten mit ein.

KOGNITIVER BEREICH
Dieser Bereich beinhaltet die Fähigkeit des Wahrnehmens, Erkennens, und Bewusstwerdens der Vorgänge in sich selbst und in seiner Umgebung. Die so gewonnenen Informationen werden altersentsprechend in Handlung und Sprache umgesetzt. Wir versuchen Anreize zu schaffen, indem wir bei den Kindern Neugierde und Interesse an der Umgebung, sowie Freude an Sprache und Sprechen wecken und sie zu logischem Denken ermutigen. Beobachten wir bei einem Kind Auffälligkeiten in einem dieser Bereiche, sehen wir es in unserer Verantwortung dem Kind gegenüber, dies den Eltern mitzuteilen. Im gemeinsamen Gespräch  mit den Eltern zeigen wir die verschiedenen Möglichkeiten der speziellen Förderung auf (Frühförderung, Krankengymnastik, Logopädie etc.) und sind auf Wunsch behilflich bei der Beantragung und Umsetzung.

BILINGUALER BEREICH

Kleinkinder haben eine einmalige Chance , sich unbefangen die Sprachmelodie und Aussprache einer oder mehrerer Sprachen - ähnlich wie die der Erstsprache - zu verinnerlichen. Neurolinguistische Untersuchungen zeigen, dass bis zum vierten Lebensjahr Spracherwerb im gleichen Gehirnteil abgespeichert wird und eher spielerisch angeeignet werden kann. Danach wird er anders aufgenommen und verarbeitet und wird eher kognitiv gelernt. Deswegen wird die optimale Lernphase für Spracherwerb bei Kleinkindern bis zum fünften Geburtstag betrachtet. Allerdings sollte hier erwähnt werden, dass für das Erlernen einer Sprache ein spielerischer, unbefangener Umgang mit der Sprache erzielt werden sollte. Kleinkinder dürfen nicht dazu gezwungen werden - sie sollen den Spracherwerb eher als Spiel oder als Aktivität, welche nebenbei im Hintergrund verläuft, wahrnehmen. Unsere Sprachförderung basiert auf spanische Muttersprachler. In Bildungsbausteinen ergänzen wir „spielerisch“ das Angebot der Kinder im wöchentlichen Alltag der Gruppe.

SPRACHENTWICKLUNG
Die meisten unserer Kinder können sich anfangs noch nicht ganz sprachlich äußern, wenn sie in die Einrichtung kommen. Wir bieten ihnen viele Anreize zum Spracherwerb und unterstützen diesen mit Gesprächen, Liedern und Spielen.

UMSETZUNG DER ERZIEHUNGSZIELE

Durch gegenseitige Achtung, Vertrauen und Ermutigung im Umgang mit den Kindern versuchen wir unsere Erziehungsziele zu verwirklichen. Wir setzen klare Richtlinien und Grenzen, die im Team besprochen werden, und bleiben in der Umsetzung konsequent. Trotzdem überdenken wir diese immer wieder neu, denn wir wollen unseren Kindern soviel Freiraum wie möglich lassen, damit sie sich zu individuellen Persönlichkeiten entwickeln können. Hier einige Beispiele:

  • wir sind selbst Vorbild und Modell
  • wir legen Regeln je nach zeitlichen, räumlichen,
  • altersentsprechenden, individuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten fest
  • wir vertreten unsere Regeln durch Worte, aber auch durch unser Verhalten
  • Gefahrenpunkte werden wiederholt benannt und gezeigt
    auch kleineren Kindern werden Erklärungen gegeben
  • wir lassen (je nach Situation) die Kinder selbst Erfahrungen machen

SAUBERKEITSERZIEHUNG
Da unsere Einrichtung hauptsächlich von Kindern im Alter zwischen drei Monaten und drei Jahren besucht wird, nimmt die Sauberkeitserziehung einen hohen Stellenwert ein. Unter Sauberkeitserziehung verstehen wir nicht nur das Wickeln und die Hinführung zum selbständigen Benutzen der Toilette, sondern auch die Körperpflege, wie z. B das Anhalten der Kinder zum selbständigen Hände bzw. Gesicht waschen.

Das "Sauberwerden"
Den Zeitpunkt für den Beginn der Entwöhnung von der Windel in der Einrichtung bestimmen die Kinder. Mit den Eltern gemeinsam können wir die Vorgehensweise besprechen und sie in ihren Bemühungen der Umsetzung unterstützen. Das Betreuungspersonal berät Sie dabei gerne. Das Sauberwerden wird durch folgende Punkte erleichtert:

  • Den Body gegen zweiteilige Unterwäsche eintauschen.
  • Dem Kind Hosen anziehen, die es selbst öffnen und herunterziehen kann (Gummizug im Bund)
  • Für zu Hause die Anschaffung einer WC-Verkleinerung und eines Fußschemels damit das Kind mit den Füßen einen festen Halt findet.

KÖRPERHYGIENE
Die Kinder werden nach Bedarf gewickelt, jedoch immer vor dem Mittagessen und nach dem Schlafen. Die Windeln bringen die Eltern selbst mit. Die Kinder werden von uns, wenn es nötig ist, gewaschen, bzw. leiten wir sie dazu an, es selbständig zu tun (z. B. Hände, und Mund waschen nach dem Essen, nach der Toilettenbenutzung, nach Bastelarbeiten, nach dem Spielen im Sandkasten etc.).

KINDERBEOBACHTUNG
Die Beobachtung ist ein wichtiges Element in der gezielten pädagogischen Arbeit mit Kindern. Sie wird planvoll-methodisch zur Ermittlung des Ist-Standes durchgeführt. Die Aufzeichnungen der Entwicklung der Kinder werden fortlaufend festgehalten. Daraus gewonnene Erkenntnisse ermöglichen:

  • eine individuelle Förderung der Kinder
  • das bewusste Einsetzen speziellen Spiel- und Bastelmaterials
  • die Führung gezielter Elterngespräche, zwecks Informationsaustausch

FREISPIELZEIT
In dieser Zeit dürfen die Kinder selbst entscheiden, wo, mit wem, was und wie lange sie etwas spielen möchten. Dies ist ein wichtiger Bestandteil des Tages um:

  • Rücksichtnahme zu erlernen und zu üben
  • eigene Ideen zu verwirklichen
  • eigene Erlebnisse zu verarbeiten
  • Eigenmotivation zu entwickeln
  • aktive und passive Phasen selbst zu bestimmen
  • Spielpartner selbst auszuwählen
  • Gelerntes zu vertiefen und zu wiederholen
  • Sozialverhalten aufzubauen
  • Konfliktfähigkeit zu erlernen

Die pädagogischen Fachkräfte unterstützen die Kinder in dieser Zeit bei ihren Aktivitäten, beobachten, beraten, schlichten Streitereien, trösten bei Misserfolgen und Kummer und stehen als Spiel- und Ansprechpartner zur Verfügung.

Wir gehen viel in den Garten, unternehmen Ausflüge oder Einkäufe mit den Kindern, so versuchen wir auch einen familienähnlichen Alltag für die Kinder mit in den Gruppenalltag einzubringen. Bei schlechtem Wetter besuchen wir gerne unser Tobezimmer oder nehmen an einem kooperativen Bewegungsprogramm teil, damit die Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben können.